Seit einem halben Jahr, genau seit dem 28. April 2014, ist Tim Renner nun Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin. Nach diesem Zeitraum lässt DIE WELT den Nachfolger André Schmitz‘ selbst in einem Interview Bilanz ziehen. Renner galt von seinem Amtsantritt an als Hoffnungsträger der freien Szene. Doch relativ schnell wird klar, was der Tagesspiegel am 25. Oktober 2014 konstatiert:

Erst erklärt er sich zum „Anwalt der freien Szene“. Dann schiebt er nach, dass ein seriöser Anwalt nie behaupten würde, den Prozess zu gewinnen.

Der neue Kulturstaatssekretär ist also in der Realität der Politik angekommen. Im WELT-Interview führt er weiter aus:

[…] Der Mitarbeiter eines Unternehmens schafft einfach Fakten. Das funktioniert in der Politik nicht, weil hier die Abspracheprozesse viel komplexer sind. Ich glaube, dass ein einfacher Mitarbeiter immer freier ist als der, der eine Organisation leitet. Hier musst du immer in die Verwaltung hineinkommunizieren, aber dann kommt ja noch die Legislative, du hast deine Abgeordneten, ich persönlich habe noch einen Chef davor, […]