Heute, am 8. Juli, ist der Rundfunkchor Berlin erstmalig in seiner 89-jährigen Geschichte in den Ausstand getreten. Wir protestieren damit dagegen, dass das Kuratorium der ROC GmbH in seiner heutigen Sitzung den unterschriftsreif ausverhandelten Tarifvertrag abgelehnt hat. Betroffen von dem Ausstand ist zunächst eine Aufnahme von Brahms‘ „Ein deutsches Requiem“ in der Klavierfassung, die für einen Soundtrack für ein Filmprojekt zum „human requiem“ vorgesehen war.

Wir, der Rundfunkchor Berlin, arbeiten nun seit fast 21 Jahren ohne gültigen Tarifvertrag. Vor 10 Jahren wurden die letzten Gehaltsanpassungen vorgenommen. Seit über zwei Jahren haben wir mit der Deutschen Orchestervereinigung (DOV) und dem Deutschen Bühnenverein Vertragsverhandlungen geführt, die in einen unterschriftsreifen Tarifvertrag mündeten. Bereits 1996 und 2004 scheiterten Tarifverhandlungen für das Rundfunksinfonieorchester Berlin und den Rundfunkchor Berlin an der Zustimmung des Kuratoriums der ROC GmbH. Wir finden, es reicht!


Streikaufruf der DOV-Arbeitskampfleitung

Die zentrale DOV-Arbeitskampfleitung ruft die DOV-Mitglieder im Rundfunkchor Berlin zu Streikmaßnahmen ab dem 8. Juli 2014 auf unbestimmte Zeit auf – beginnend mit dem Bestreiken der Aufnahmen zum Brahms Requiem.

Wir fordern die Beendigung des seit 20 Jahren bestehenden tariflosen Zustandes für den Rundfunkchor Berlin durch Abschluss des zuletzt mit dem Deutschen Bühnenverein unterschriftsreif ausverhandelten Tarifvertrages nebst ausstehender Lohnerhöhungen rückwirkend seit dem 1. Januar 2014.


» Pressemitteilung der Deutschen Orchestervereinigung e. V.