Gestern und heute versendeten vier der ARD-Rundfunkchöre Solidaritätsschreiben für den Rundfunkchor Berlin jeweils an die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, an Ministerialdirektor Dr. Günter Winands, an Dr. Sigrid Bias-Engels (Vertreter des Gesellschafters Bundesrepublik Deutschland), sowie an den Regierenden Bürgermeister und Kultursenator Klaus Wowereit, an Kulturstaatssekretär Tim Renner, an den Abteilungsleiter in der Kulturverwaltung, Dr. Konrad Schmidt-Werthern (Vertreter des Gesellschafters Land Berlin), sowie an die Geschäftsführung der roc berlin.
Etwas verspätet – bedingt durch verwaltungstechnische Hürden beim NDR – sendete auch der NDR Chor ein entsprechendes Schreiben an die o. g. Personen.
Chor des Bayerischen Rundfunks
Die unterzeichnenden Chormitglieder des BR-Chores unterstützen nachdrücklich die Forderung Ihrer Kolleginnen und Kollegen des Rundfunkchores Berlin nach Beendigung des tariflosen Zustands. Der Rundfunkchor Berlin als von uns hochgeschätztes künstlerisches Ensemble muss zur Wahrung seiner Aufgaben auch mit entsprechendem Tarifvertrag abgesichert werden. Für die baldige Klärung und den Abschluss wünschen wir unseren Kolleginnen und Kollegen alles Gute!
[Unterschriften der Chormitglieder]
MDR Rundfunkchor
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit Bestürzung haben wir erfahren, dass unsere Kollegen vom Rundfunkchor Berlin seit 21 Jahren ohne ordentlichen Tarifvertrag arbeiten – und seit 10 Jahren ohne Lohnanpassungen. Wir sind verwundert, dass ein seit 2 Jahren verhandelter Vertrag immer noch nicht unterschrieben wurde. Wir bitten Sie dringend, der Bedeutung des Rundfunkchores Berlin auch durch einen gültigen Tarifvertrag und einer angemessenen Entlohnung Rechnung zu tragen.
Mit freundlichen Grüßen
MDR Rundfunkchor Leipzig
SWR-Vokalensemble
[Anrede],
wir, das SWR-Vokalensemble, verfolgen seit Juli die Tarifsituation des Berliner Rundfunkchores. Wir möchten Sie darin bestärken, einen positiven Tarifabschluss mit dem Berliner Rundfunkchor zu finden. Aus eigener Erfahrung wissen wir, welche immense Bedeutung eine geregelte Tarifsituation und der Rückhalt des Arbeitgebers für eine künstlerische Arbeit auf höchstem Niveau hat.
Mit freundlichen Grüßen
Sabine Czinczel
Hubert Mayer
Eva-Maria Schappé
Vorstand des SWR-Vokalensembles
WDR Rundfunkchor Köln
[Anrede],
wir sind darüber informiert worden, dass am morgigen 17. September ein Spitzengespräch über den Tarifvertrag für den Rundfunkchor Berlin stattfinden wird.
Im Vorfeld haben wir Kenntnis davon erhalten, dass es seit mehr als 20 Jahren keinen gültigen Tarifvertrag für unsere Berliner Kollegen gibt. Diese Tatsache finden wir befremdlich, handelt es sich doch um ein Aushängeschild in der Rundfunkchorlandschaft und ein Ensemble von internationaler Reputation.
In diesem Zusammenhang nun eine Frage: Was würden die Berliner Philharmoniker bei der Aufführung grosser Chorsinfonik ohne unsere Berliner Kolleginnen und Kollegen machen?
Es ist als Zeichen der Wertschätzung für diesen Klangkörper unerlässlich, dass die Sängerinnen und Sänger ihre Arbeit in dem geschützten Rahmen eines gültigen Tarifvertrages machen können.
Hiermit erklären wir uns solidarisch mit dem Rundfunkchor Berlin und appellieren eindringlich an Sie, die Verhandlungen zu einem Abschluss zu bringen.
Hochachtungsvoll,
Giovanni da Silva (Chorvorstand)
Harald Martini (Chorvorstand)
Elisabeth Graf (Chorvorstand)
Arndt Schumacher (Delegierter der Deutschen Orchestervereinigung e.V.)
NDR Chor
SOLIDARITÄTSKUNDGEBUNG
Wir, die Sängerinnen und Sänger des NDR Chores, vertreten durch Gesine Grube und Dávid Csizmár, unterstützen unsere Kolleginnen und Kollegen im Rundfunkchor Berlin in allen ihren Forderungen in dem anstehenden Tarifkonflikt.
Der Rundfunkchor Berlin arbeitet seit mehr als zwanzig Jahren ohne gültigen Tarifvertrag. Es ist ein Wunder, daß dieses Rechtsvakuum in der tagtäglichen Arbeit des weltbekannten und rennomierten Ensembles keinen größeren Schaden bewirkt hat. Denn ohne einen gültigen Tarifvertrag ist es unvorstellbar, eine konstante Leistung zu meistern. In unserem Bereich geht es um hochkonzertrierte künstlerische Arbeit. Außerdem wurde das Gehalt der Kolleginen und Kollegen des Rundfunkchores Berlin seit zehn Jahren nicht angepasst. Hinsichtlich den kontinuierlichen Teuerungen in allen Bereichen des Lebens ist das eine unannehmbare Situation.
Deshalb fordern wir, die Kolleginnen und Kollegen des NDR Chores, einen sofortigen Abschluss des geplanten Tarifvertrags.
Mit freundlichen Grüßen
Gesine Grube
Künstlerischer Beirat NDR Chor
Dávid Csizmár
DOV-Delegierter NDR Chor
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